Gesprächsauszüge aus dem Film
Thresl über ihre Heimat
Ich könnte nicht sein wo kein Berg ist.
An die Berge gewöhnt man sich ein Leben lang.
Ich schaue das Steinerne Meer jeden Tag an.
So schön ist das.
Rauf auf die Schwalbenwand und die Sausteige,
schaue ich alle Tage.
Wie wäre es wohl keinen Berg zu sehen.
Ich könnte das in einer Stadt nicht aushalten,
ein Haus nach dem anderen.
Pfiat di Gott!
Thresl über ihre Heirat und den Umzug zum Harhamwirt im Jahr 1938
Meinte Mutter sagte: "Ich soll hier nicht her heiraten,
weil ich hier beim Harhamwirt nur arbeiten muß."
Und sie hatte Recht.
Ich hatte bereits 2 Monate gekocht dann sagten sie:
"Sie mögen mein Essen nicht."
Dann habe ich aufgehört zu kochen, habe nicht mehr gekocht.
Und der Hans hat mir eine eigene Küche eingerichtet.
Und zu den Schwiegereltern in dieser Küche hier
bin ich nicht mehr hereingegangen.
Ich war böse.
Ich habe nichts mehr gesprochen,
als ob ich taubstumm gewesen wäre.
Wenn sie mich anschrien, sagte ich kein Wort.
Dann sagte der alte Harhamwirt:
"Wie kannst du hier her heiraten und kein Geld haben?"
Und der Hans, mein Mann, mußte am 13. Januar einrücken.
Da hat er die Holzhütte ganz voll mit Holz gefüllt,
damit genug Holz da war.
Aber die Harhamwirtskinder haben die Hütte zugesperrt,
so dass ich kein Holz hatte.
Es hat mir nicht viel gefallen.
Hans über den Tod des Vaters
Der Papa hat Magenblutungen bekommen und ist ganz schnell gestorben.
Das war im August 1958.
Ja, dass der Papa nicht mehr ist,
das war sehr hart für mich.
Wir waren dann auf uns selbst gestellt.
Wir haben uns gesagt, es muss weitergehen.
Die Leute haben schon rumerzählt:
"Die können sich nicht mehr lange halten beim Harhamwirt,
die schaffen das sowieso nicht."
Maresi über den Tod des Vaters
Ich konnte es nicht glauben, dass der Papa nicht mehr kommt.
Einfach fürchterlich war das.
Du dachtest: "Es ist eine Katastrophe, dass der Mensch,
den du so gerne magst, nicht mehr kommt."
Es ging weiter.
Es wurde gearbeitet, alle arbeiteten.
Ich bin fleissig Traktor gefahren.
Überall wo Hilfe notwendig war, mußte ich helfen.
Thresl über den Tod ihres Mannes
Dann hatte ich Schulden zum Abzahlen und mußte viel arbeiten.
Es wäre gescheiter gewesen,
wenn ich es mir besser hätte gehen lassen,
aber mein Mann ist so früh gestorben.
Jetzt ist mein Mann schon 53 Jahre tot.
Es kam nie etwas von ihm.
Er kam nicht mehr.
Niemand kommt zurück.
Alles aus bei der Geschichte.
Da tut sich nichts mehr.
Gar nichts mehr, tut sich da.
Hört sich alles auf.
Hans über die Willensstärke seiner Mutter
Die Mama ist besser wie das Moidei mit 99 Jahren war, ist sie besser.
Und wenn sie auch so alt wird oder noch älter, dann wird sie 105 Jahre alt.
Das überlebe ich ja noch nicht einmal.
Das ist ihr eh zu vergönnen, aber für den Betrieb ist es nicht richtig.
Wenn zwei Generationen ausgeschalten werden, dann ist der Teufel los.
Nicht?
Maresi über die Willensstärke ihrer Mutter
So lange die Mami ist, ist es nett, dann ist etwas mehr Ruhe.
Und sie das tun kann, was sie noch freut.
Und in ein Altersheim ginge sie sowieso nicht.
Sie ist eine Kämpferin.
Sie gibt nicht auf.
Sie bewegt sich halt.
Sie rührt sich so lange sie kann.
Thresl über das Alter
Alles nicht so einfach, wie es daherkommt.
Wenn du alt wirst, dann bist du nicht mehr viel wert.
Sind nur Gewisse die nett sind.
Und meine Freunde und Freundinnen sind schon alle gestorben.
- Ja, möchtest du lieber sterben?
Ja noch tut es, weil ich noch weiter kann.
Aber wenn ich nicht mehr weiter kann, dann tue ich gerne sterben.
Noch tut es, weil ich noch weiter kann.
- Was ist wenn man gestorben ist?
Dann hast halt deine Ruhe.
Wenn du gestorben bist, hast deine Ruhe.